Das Verhältnis von Journalismus und PR ist weniger angespannt, als gemeinhin gedacht. Eine britische Studie hat dazu Erstaunliches offenbart: Deutsche Journalisten loben die Arbeit von Agenturen sogar, so die Studie der britischen PR-Agentur „10 Yetis PR“, die rund 2.600 Redakteure der größten britischen, französischen, deutschen und US-amerikanischen Publikationen nach Arbeitsweisen, Vorlieben und Abneigungen befragt hat. Für Deutschland antworteten unter anderem Mitarbeiter von Bild, DPA, Welt, FAZ, Stern, Zeit und Bunte. Sie sind offenbar der Meinung, dass sich die Arbeit von PR-Agenturen in den vergangenen zwölf Monaten verbessert hat, und dass diese relevante Inhalte liefern.
Wikipedia-Recherche ist kein Mythos
91 Prozent der deutschen Journalisten nutzen Wikipedia als Recherchequelle, zweifeln jedoch an der Zuverlässigkeit von Tweets. Lediglich 20 Prozent der befragten Journalisten verwenden die Microblogging-Plattform Twitter, um nach Inhalten zu suchen.
Pressemitteilung als wichtigste Quelle
Pressemitteilungen sind immer noch die wichtigsten Quellen für Journalisten auf der Suche nach einer Story, ganz gleich, aus welchem Land sie kommen. Obwohl mindestens 20 Prozent der Teilnehmer in Deutschland, UK und den USA aufdringliche PR-Agenturen als größte Belastung in ihrem Berufsalltag empfinden, stufen sie die Arbeit der Agenturen jedoch ganz verschieden ein.
Deutsche Agenturen kommen gut weg
45 Prozent der britischen und amerikanischen Journalisten sind beispielsweise genervt von PR- und SEO-Agenturen, die am Telefon darauf bestehen, dass Links in Online-Artikel eingefügt werden. Auch 23 Prozent der deutschen Redakteure fühlen sich durch PR-Manager in ihrer Arbeit zusätzlich unter Druck gesetzt. Im übrigen blicken Journalisten hierzulande positiv auf die PR-Agenturen: sie sind die einzigen Schreiberlinge, die der Meinung sind, die Arbeit von PR-Agenturen habe sich im zurückliegenden Jahr verbessert. Zudem finden sie, dass die Agenturen relevante Informationen und brauchbaren Content liefern.
Drei Dinge bringen Journalisten auf die Palme
Als Handlungstipp für PR-Agenturen kann die kollektive Angabe zu den Top – 3-Abturnern der Journalisten verstanden werden: verworrene Pressemitteilungen, Artikelform statt Nachrichtencharakter sowie fehlerhafte Rechtschreibung und Grammatik bringen die Schreiber weltweit auf die Palme.